Bereits Universalgenie Leonardo da Vinci (1452–1519) experimentierte mit wassergefüllten Glasschalen. Es sollte aber noch mehrere Jahrhunderte dauern, bevor die erste „echte“ Kontaktlinse hergestellt wurde. Von Mag. Monika Kotasek-Rissel
Im Jahr 1880 veröffentlichte der Marburger Augenarzt Adolf Fick in seiner Dissertation sein Konzept einer „Contactbrille“. Dabei handelte es sich um aus Glas geblasene Schälchen, die direkt aufs Auge gelegt wurden und es komplett abdeckten.
Diese erste Version der Kontaktlinse war bis zu 20 Millimeter groß, sauerstoffundurchlässig und musste nach kurzem wieder entfernt werden, da es sonst zur Sauerstoffunterversorgung der Hornhaut gekommen wäre. Außerdem bestand die Gefahr von schweren Augenverletzungen, wenn die Linse zerbrach. Etwa zur gleichen Zeit stellte der Pariser Augenarzt Eugene Kalt seine eigenen Glasschalen vor.
1889 promovierte August Müller mit seinem Thema „Brillengläser und Hornhautlinsen“. Fick, Kalt und Müller gelten daher als die „Väter der Kontaktlinse“. Erst im Jahre 1946 entwickelte Heinrich Wölk die ersten Linsen aus Plexiglas. 1955 meldeten die Chemiker Otto Wichterle und Dragoslav Lim „Weichlinsen“ zum Patent an. Seit 1977 werden weiche Kontaktlinsen in Serie produziert.