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SCHÖNHEIT & PFLEGE

Hightech für die Schönheit

Wer mehr für die Haut tun will als die Standardpflege, nämlich das Gesicht zu glätten, straffen oder aufzupolstern, greift zu modernen Kosmetika mit Superwirkstoffen und Hightech-Produkten. Die neuen Trends. Von Eva Rohrer

Wirkstoffkosmetik machte den Anfang jener Produkte, die weit mehr können als die Haut „nur“ mit Fett und Feuchtigkeit zu versorgen. Die Anti-Aging Cremes und Seren erfuhren im Laufe der Zeit ein Upgrade mit Inhaltsstoffen wie Retinol (Vitamin A hemmt den Abbau von Collagen, glättet Linien und mildert tiefere Fältchen). Weitere Beispiele: 

• Hyaluron(säure) wird als Feuchtigkeits-Booster eingesetzt, weil dieses große Mengen Feuchtigkeit bindet, also ein regelrechter Wasserspeicher und von Natur aus in der Haut vorhanden ist, aber ab 25 nach und nach weniger wird. 
• Ceramide (Fettstoffe) wirken als Kittsubstanz in der Hautbarriere, schützen vor Austrocknung, Umwelteinflüssen und unterstützen gegen vorzeitige Hautalterung. 
• Vitamin C ist als Radikalfänger bekannt, das heißt, es neutralisiert aggressive Bestandteile, verleiht der Haut Vitalität und Frische, sie wird glatt und rosig. 
• Fruchtsäuren in so genannten chemischen Peelings unterstützen das Loslösen abgestorbener Hautschüppchen, öffnen die Poren. In Cremes regen sie die Hauterneuerung an und mildern Fältchen, hellen Altersflecken auf. 
• Coenzym Q10 ist grundsätzlich ein körpereigener Stoff und gilt ebenfalls als Radikalfänger und Jungbrunnen für die Hautzellen. Um einen Wow-Effekt mit Kosmetik zu erzielen, müssen die passenden Wirkstoffe entsprechend dosiert und kombiniert vorkommen. Es soll so viel davon enthalten sein, dass man tatsächlich eine Verbesserung des Hautbildes sieht, aber nur so viel, damit die Haut nicht mit Reizungen reagiert. Daran wird in den Kosmetik-Labors für hochwertige Produkte getüftelt, geprüft, korrigiert. 

KI hebt Schönheit auf ein neues Level 
Künstliche Intelligenz macht auch in der Beautybranche nicht Halt. Hautanalysen können rascher und genauer erstellt werden. Hilfreich sind ebenso Farbanalysetests. Durch die Auswertung von großen Datenmengen findet man rascher die passenden Pflegeprodukte und Behandlungspläne können exakt auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden. 

So liefern Hautscanner gleich Pflegeempfehlungen mit. Smarte Spiegel analysieren Veränderungen der Haut und empfehlen, worauf sich Anwenderinnen bei der Pflege konzentrieren sollten. Eine spezielle Software ermöglicht es, verschiedene Make-up-Looks virtuell auszuprobieren (mit Smartphone und App sind Sie dabei) und vieles mehr. 

Verwandlungskünstler 
In der Hautreinigung hat sich ebenfalls einiges getan. Produkte sind angesagt, die mehrmals ihre Textur verändern und so die Haut noch exakter von Make-up, Hautschüppchen und Schmutz befreien. Sie tragen etwa ein Gel auf. Diese Konsistenz bindet am besten Schmutz. Wenn Sie das Gel länger einmassieren, verwandelt es sich in Öl, weil sich dann Make-up-Reste besser entfernen lassen. 

Jeder weiß, milchhaltige Reiniger lassen sich leicht von der Haut abwaschen. Das ist die dritte Konsistenz, mit der die Prozedur abgeschlossen wird. Action im Gesicht versprechen Bubble-Masken. Ebenfalls als Gel aufgetragen, entstehen winzige prickelnde Perlen, die helfen, Schmutz, Hautschüppchen und ölige Partikel leichter zu entfernen, sollen aber sanft zur Haut sein. 

Selbst bei den Pflegeprodukten ist die Konsistenzverwandlung der letzte Schrei. Die Creme bildet während des Auftragens durch die Wärme der Haut die neue Konsistenz, zum Beispiel winzige Wasser-Tröpfchen, damit die Wirkstoffe tiefer in die Haut eindringen können. 

Kosmetik, die zum Zyklus passt 
Jede Frau weiß, dass sich ihr Hautbild ständig verändert. Die Hormonsituation rückt immer mehr in den Vordergrund, wenn es um Hautpflege geht. Hormonal Skincare nennt sich dieser Trend. Vor den Tagen sinkt das Östrogen, der männliche Hormonspiegel steigt, die Haut fettet stärker, Wimmerl sprießen. 

Erreicht das weibliche Hormon seinen niedrigsten Wert, wird die Haut besonders trocken und anfällig für Reize. Steigt das weibliche Hormon nach der Regel wieder, wird der Teint praller und frischer. Verschieden zusammengesetzte Cremes sollen dieses Auf- und Ab ausgleichen. 

Bakterien für gesunde Haut 
Der gesunde Schutzfilm der Haut ist Basis für strahlenden Teint. Wie im Darm besiedeln Bakterien auch unser größtes Organ. Was liegt näher, als hier anzusetzen. Was das Joghurt für den Darm, sind Seren und Cremes auf Basis von Mikroorganismen, die das Gleichgewicht auf der Haut wiederherstellen sollen. Hilfreich z. B. bei unreiner Haut, Reizungen und Rötungen. 

Von Zelle zu Zelle 
Exosomen-Behandlungen gelten als Zukunft der Anti-Aging-Kosmetik. Es handelt sich um winzige Transportmittel, die wichtige Informationen und Bausteine wie Fette und Eiweißstoffe direkt zu den Hautzellen bringen und sie anregen sollen, mehr Kollagen und Elastin zu produzieren, um geschädigte Haut zu „reparieren“, Fältchen zu verringern und die Haut zu straffen. 

Falten weg im Schlaf 
Das versprechen die aktuellen Collagen-Patches, die auch punktuell „aufgeklebt“ werden können. Besonders angesagt gegen Augenringe und Stirnlinien. Durch die stark feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften wird schlaffe, ältere und unreine Haut aufgefrischt. Sie möchten es besonders reichhaltig? Dann sind sogenannte Overnight-Masken ideal - ähnlich einer Anti-Aging-Nachtcreme, aber sie versorgen die Haut noch intensiver mit entsprechenden Wirkstoffen. 

Winzige Nadeln in der Creme 
Microneedling: Nach der Behandlung mit einem Roller feiner Nadeln schüttet die Haut Substanzen zur Reparatur aus, wird praller und frischer. Wer bis jetzt davor zurückgeschreckt ist, kann es nun mit schmerzfreiem Eincremen versuchen. Beauty-Forscher haben aus Meeresschwämmen mit freiem Auge nicht sichtbare nadelartige Gebilde in Cremes und Seren eingebaut, die in der Haut einen ähnlichen Effekt erzielen sollen. 

Die Haut füllt sich selbst auf 
Die sogenannten Biostimulatoren werden unter die Haut injiziert. Sie wirken nicht sofort als reiner Filler, sondern es wird die körpereigene Produktion von Kollagen und Elastin angeregt, das heißt, das Gewebe füllt sich über einen längeren Zeitraum sozusagen selbst auf.

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