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WELLNESS & WOHLBEFINDEN

Nachschlag zum Urlaub

Ich bin dann mal kurz weg: 10 Ideen, wie Sie mit kleinen Wellness-Trips auch nach der Urlaubszeit für Ferien-Feeling sorgen können. Von Antonia Wemer

Die schlechte Nachricht zuerst: Der Sommer geht zu Ende. Und jetzt die gute: Das heißt noch lange nicht, dass die erholsame Zeit des Jahres vorbei ist. Wozu gibt es schließlich Wochenenden? 

Wer vielleicht noch den einen oder anderen Urlaubstag übrig hat, kann tief entspannende Zeit-Inseln im stressigen Alltag schaffen. Denn schon ein Kurz-Trip von zwei oder drei Tagen verlängert die sommerliche Erholung bis tief in den Herbst hinein. Hier sind einige Tipps für alle, die sich eine kleine Auszeit gönnen wollen: 

Die Thermen-Zeit ist da 
Im Sommerurlaub nicht genug im Wasser gewesen? Zum Glück gibt es auch in der kühleren Jahreszeit genügend Möglichkeiten, sich ins wohltuende Nass zu begeben. Und nein, man muss sich dafür nicht zwangsläufig in eiskalte Fluten stürzen oder hochsportlich im Hallenbad seine Bahnen ziehen. Viele Wellness-Einrichtungen in Österreich und in den Nachbarländern verfügen über Indoor- und Outdoor-Schwimmbecken mit angenehm warmem Thermalwasser, das zum Schwimmen, Planschen und Entspannen einlädt. 

Oft relaxen eingebaute Wassersprudel die Muskulatur noch zusätzlich. Und auch die Gesundheit profitiert: Zumeist enthält das Wasser aus der Tiefe viele Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium, Sulfate, Jod oder Kohlendioxid oder den nach faulen Eier müffelnden Schwefelwasserstoff. Dadurch können je nach Zusammenstellung und Konzentration Hautprobleme, Rheuma oder Stresssymptome gelindert werden. So führt bereits ein rund 25-minütiges Bad zu einer deutlichen Senkung des Kortisol-Gehalts im Speichel. 

Sulfatwasser tut vor allem den Organen im Oberbauch und den Harnwegen gut. Und das stinkende Schwefelwasser soll sogar das gesundheitsschädliche Cholesterin im Blut senken. Schon ein Tag in einer Therme kann so relaxend sein wie ein Kurzurlaub, wobei jedes einzelne Bad – vor allem bei „Anfängern“ – nicht länger als 20 Minuten dauern sollte. Wer mehrere Tage in einem Thermenresort verbringt, fühlt sich danach zumeist wie neugeboren. Ein Tipp: Bei vielen Hotels gibt es von Sonntag auf Montag besonders günstige Angebote. 

Some like it hot: Sauna & Co. 
Natürlich liefert nicht nur Wasser die wohlige Wärme, die man manchmal braucht, um relaxtes Sommerfeeling im Herbst zu genießen. Auch Sauna und Dampfbad sind perfekte Urlaubsgefühl-Lieferanten. Man muss gar nicht in ein teures Luxus-Wellness-Hotel fahren, um ein erholsames Saunier-Wochenende zu verbringen. Dank des geringen Platzbedarfs moderner Saunen und Dampfkammern findet man diese Einrichtungen häufig auch in kleinen, familiären Herbergen. 

Übrigens: Das Schwitzen in Sauna & Co. ist nicht nur gesund und stärkt das Immunsystem sondern macht auch schön: Das Hautbild wird sichtbar verbessert. Darüber hinaus schläft man nach einem Saunagang besser. Wichtig: Auf das anschließende Abkühlen unter der kalten Dusche oder im Eiswasserbecken nicht vergessen. Und: Bei gesundheitlichen Problemen zuerst ärztlichen Rat einholen. 

Ab ins Yoga-Wochenende! 
Auch wenn die Ferienzeit vorbei ist: „Ooom“ kann man immer sagen. Im Grunde genommen braucht man für eine Yogasession nur eine Matte und einen ruhigen Platz. Wer lieber in der Gruppe trainiert, geht ins Studio – oder fährt für ein paar Tage in eines der zahlreichen Yoga Retreats, die es hierzulande mittlerweile gibt. Dort kann man die täglichen Asanas zumeist mit gesunder Ernährung, Waldbaden und Meditation in freier Natur kombinieren. 

Ebenfalls spannend für Fans der fernöstlichen Bewegungslehre: In Österreich finden im September einige Yogafestivals statt, bei denen man mit bekannten heimischen und internationalen Lehrern trainieren kann. Mehr Infos dazu findet man auf yogaguide.at 

Ayurveda für zwischendurch 
Eine weitere fernöstliche Methode, die das Wohlbefinden steigern kann, ist Ayurveda. Nach dieser tausende Jahre alten Lehre wird jeder Mensch von drei Lebensenergien bestimmt: Vata, Pitta und Kapha. Mit ayurvedischen Behandlungen – zu denen etwa sanfte Ölmassagen, Stirngüsse oder Schwitzkuren zählen – und individuell abgestimmter Ernährung wird versucht, diese drei Kräfte in Balance zu halten. 

Gleichzeitig werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Bei einem Kurzaufenthalt in einem österreichischen Ayurverda-Hotel kann man diese Treatments 3 oder 5 Tage lang ausprobieren. Der Relax-Faktor ist dabei üblicherweise hoch. Und: Man bekommt ein wenig das Gefühl, auf einer Fernreise zu sein. 

Kneippen im Herbstwald 
In den natürlichen Gewässern ist mittlerweile Wasser so kalt, dass man maximal bis zu den Knien hinein will? Dann könnte man an einem sonnigen Wochenende eine kleine Kneipp-Tour einlegen. Eigens dafür vorgesehene Strecken findet man in Österreich zur Genüge. Oft gibt es zusätzlich zu den Stationen zum Wassertreten auch Fitnesspfade oder Barfußwege. 

Ob gemütlicher Spaziergang oder längere Wanderung: Man kann dabei müde Glieder erfrischen, den Kreislauf anregen, Kopfschmerzen lindern und das Immunsystem für die bevorstehende Erkältungszeit wappnen. Eine Auswahl der Kneipp-Wanderwege findet man zum Beispiel auf kneippbund.at. Das Wetter spielt nicht mit? Dann gibt es natürlich auch die Möglichkeit, einen Kneipp-Kurzurlaub in einem Kurhaus zu buchen und dort professionelle Güsse, Kräuterwickel und Massagen in Anspruch zu nehmen. 

Gimme Moor! 
Moor ist ein Naturheilmittel, das seit langem zur Anwendung kommt. Bereits im 14. Jahrhundert wurden Moorbäder zur Behandlung zahlreicher Erkrankungen eingesetzt. Besonders wirksam sollen sie für den Bewegungs- und Stützapparat und die Haut sein. Mit einer Temperatur zwischen 38 und 45 Grad Celsius regt der Moorbrei eine Steigerung der Körperkerntemperatur an. Dadurch verbessert sich die Durchblutung und der Stoffwechsel kommt in Schwung. 

Huminsäuren und Gerbstoffe wirken zusammenziehend und entspannend. Moorbäder gehören heute in zahlreichen Kurorten zum Programm und haben den angenehmen Nebeneffekt, dass sie den Körper in eine Art Schwerelosigkeit versetzen. Das führt zu einer tiefen Entspannung, die dafür sorgt, dass man sich schon nach einem Kurzaufenthalt in einem Hotel mit Moorbad-Angebot nachhaltig erholt fühlt. 

Meeresklima ohne Meer 
Ja, das gibt es. In Salzgrotten und Salzheilstollen kann man es sich abgeschirmt von allen Umwelteinflüssen auf einer Liege gemütlich machen, salzige Luft atmen und den Alltagsstress hinter sich lassen. Für medizinische Zwecke – etwa bei rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen, Atemwegsproblemen und Hautleiden – wird eine Behandlungsdauer von mehreren Wochen empfohlen, wer einfach nur frische Energie tanken und seinen Nebenhöhlen etwas Gutes tun will, kann aber auch ein paar Tage lang „Meeresluft“ schnuppern. Damit beugt man Erkältungskrankheiten vor und fühlt sich gleichzeitig wie im Seebad. Übrigens: Für all jene, die vom Salz gar nicht genug bekommen können, bieten manche Salzstollen auch Übernachtungsmöglichkeiten an. 

Wandern trifft Wellness 
Traumhaft-weite Herbstlandschaften genießen, ein paar aktive Tage in Bergen verbringen – und abends nach der Wanderung entspannende Relax-Angebote nutzen, ohne auf die herrliche Abgeschiedenheit und Ruhe verzichten zu müssen: Das kann man in österreichischen Almhütten mit Wellness-Angebot. Dort erwartet Erholungsfreudige ein charmanter Mix aus Hüttenatmosphäre und Spa, ganz abseits des Massentourismus. 

In Jacuzzis, Whirlpools oder Hot Pots mit Panorama-Ausblick fühlt man sich tief mit der Natur verbunden, in manchen Herbergen warten auch Dampfbäder, Infrarotkabinen oder Saunen auf die wellnessfreudigen Wanderer. Auf den Aufguss folgt dann die Abkühlung in absoluter Alleinlage im erfrischenden Schwimmteich oder im nahe gelegenen Bach. Genaueres findet man auf urlaubambauernhof.at oder auf huetten.com 

Mehr als Entspannung 
Auf Wellness-Kurzurlaub fahren – oder doch lieber das Wochenende für das geliebte Hobby reservieren? Diese Entscheidung kann man sich in vielen Fällen sparen. Schließlich lässt sich heute fast jeder Zeitvertreib mit einem Relax-Trip kombinieren. Von Tanzreisen in Hotels mit eigenem Spa über Mal-Wochenenden, bei denen man vom Atelier direkt in die Sauna geht, bis hin zum Wellness-Resort mit Kegelbahn – der Mix aus Lieblingsbeschäftigung und Entspannung ist ideal, um Stress abzubauen und den Kopf frei zu bekommen. 

Sehr beliebt sind Kochkurse und Golfurlaube in Relax-Hotels ebenso wie Mountainbike-Touren, die von Wellnessresorts organisiert werden. Ein Hobby, das sich perfekt in Hotels mit Indoor-Pool praktizieren lässt, ist natürlich schwimmen. Der Reisepartner ist keine Wasser-, sondern eine Leseratte? Auch kein Problem – so lange die Liegen neben dem Schwimmbecken bequem sind und die Beleuchtung bücherfreundlich ist. 

Urlaub für einen Tag 
Und wenn sich wegfahren nicht einmal für ein paar Tage oder ein Wochenende ausgeht? Dann gibt es mit etwas Glück vielleicht ein nahe gelegenes Day Spa. Diese Wellness-Oasen findet man mittlerweile nicht nur in Großstädten, sondern auch in ländlichen Regionen und ganz besonders in Tourismus-Gebieten, wo Hotels häufig auch Pauschalen für Tagesgäste anbieten. 

Ein Tag ist zu wenig, um sich zu entspannen? Nicht, wenn man ihn gut plant. Am besten überlegt man schon im Vorfeld, welche Relax-Behandlungen einem gut tun – und zu welcher Tageszeit. Soll es morgens eine Massage sein, am Nachmittag ein Saunabesuch mit Peeling und dann ein Beauty-Face-Treatment, damit man den Abend mit einem exquisiten Dinner und ungestörtem Relaxen im Whirlpool ausklingen lassen kann? Oder will man lieber bis Mittag erstmal in Ruhe im Hallenbad lesen, sich dann eine Ganzkörperpackung gönnen und zum Abschluss bei einer Candle Light Massage entspannen? 

Wer seinen Spa-Tag nach seinen individuellen Wünschen perfekt zusammenstellt und dabei auf Handy & Co. völlig verzichtet, erlebt manchmal mehr Erholung als in einer chaotischen Urlaubswoche, in der man vielleicht zwischendurch auch noch arbeiten muss. Und das Schönste daran: Im Gegensatz zum Sommerurlaub lässt sich die eintägige Entspannung das ganze Jahr über immer wieder genießen.

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