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SCHÖNHEIT & PFLEGE

Strahlend schön im Mai

Mit den richtigen Tipps und der passenden Pflege machen Sie Ihre Haut frühlingsfit. Von Monika Kotasek-Rissel

Die kalten Tage sind endgültig vorbei und der Frühling ist ins Land gezogen. Allerdings hat der Winter oft sichtbare Spuren auf unserer Haut hinterlassen, die nicht besonders ansehnlich sind. 

Kälte, Wind und Heizungsluft haben ihr wertvolle Feuchtigkeit entzogen. Dieser Feuchtigkeitsverlust wird auch als transepidermaler Wasserverlust (TEWL) bezeichnet und schwächt die Schutzbarriere der Haut. 

Zusätzlich produzieren unsere Talgdrüsen bei niedrigen Temperaturen (unter 8 Grad Celsius) weniger Fett (Lipide) – das Fett, das normalerweise eine schützende Barriere gegen äußere Einflüsse bildet und Feuchtigkeit speichert. 

„Dies führt insgesamt dazu, dass die Haut trockener wird, empfindlicher auf Umweltfaktoren reagiert, juckt sowie anfälliger für Irritationen ist. Um ihren Zustand zu verbessern, gilt es daher als entscheidend, in erster Linie den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen“, erklärt OÄ Dr. Barbara Franz, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten aus Wien. 

Ab Anfang Mai, wenn sich immer mehr warme Tage bemerkbar machen, ist der perfekte Zeitpunkt, der Haut neue Frische zu verleihen, sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Pflege an die nahenden Sommermonate anzupassen. 

Feuchtigkeit als Schlüssel zu praller Haut 
„Jetzt wäre der richtige Moment, um von zu reichhaltigen, fettbasierten Pflegeprodukten auf leichtere, feuchtigkeitsspendende Formulierungen umzusteigen“, unterstreicht die Dermatologin. Zu diesen Stoffen gehören zum Beispiel Aloe Vera, Hyaluronsäure, Glycerin und Urea. Diese Stoffe haben die Fähigkeit, die Feuchtigkeit in der Haut zu bewahren bzw. sie von innen heraus zu durchfeuchten. 

Besonders Hyaluronsäure ist sehr effektiv, weil sie in verschiedenen Formen hilft: Sie kann sowohl in den obersten Hautschichten als auch in tieferen wirken und so die Struktur verbessern. „Tiefenhydration bieten modernste dermatologische Behandlungen wie Hydro-Booster. Dabei werden winzige Hyaluron-Tropfen in die oberen Schichten injiziert und reduzieren dort feine Trockenheitsfältchen, indem sie Wasser binden und den Feuchtigkeitsspeicher langanhaltend auffüllen. Die Haut erscheint dadurch nicht nur frischer, sondern ebenso glatter.“ 

Sonnenschutz – auch im Frühling ein Muss 
Selbst wenn es draußen noch angenehm mild ist, sollte der Sonnenschutz (mindestens Lichtschutzfaktor 30) nicht vergessen werden. Denn die ultravioletten (UV-)Strahlen der Sonne können in der Haut viele Probleme verursachen. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass UVA-Strahlen bis in die tieferen Schichten eindringen und dort oxidative Schäden hervorrufen, die langfristig zur Hautalterung und zum -krebsrisiko beitragen. 

UVB-Strahlen greifen vor allem die oberste Hautschicht an und sorgen für Sonnenbrand. „Allen voran Personen mit empfindlicher Haut oder einer Neigung zu Sonnenallergien sollten darauf achten, eine Sonnencreme mit hohem UVA- und UVB-Schutz zu verwenden. Mineralische Filter wie Zinkoxid und Titandioxid reflektieren die UV-Strahlung und sind besonders gut für sensible Hauttypen geeignet. Damit können auch Reizungen vermieden werden“, rät Dr. Franz. Studien zeigen, dass der tägliche Gebrauch von Sonnenschutzmitteln das Risiko von Hautveränderungen, wie aktinischen Keratosen oder Hautkrebs (Melanom), erheblich verringern kann. 

Empfindliche Haut und Allergien 
Der Frühling bringt nicht nur Sonne, sondern für viele auch eine weitere Herausforderung mit sich: Pollen. Menschen, die unter Heuschnupfen oder anderen allergischen Reaktionen leiden, haben oft einen sensibleren Hauttyp. „Die Barrierefunktion der Haut ist bei ihnen häufig gestört, wodurch Allergene leichter eindringen können. Dadurch sind Betroffene anfälliger für Ekzeme, Rötungen und Irritationen“, weiß die Fachärztin. 

Eine geschädigte Hautbarriere äußert sich darüber hinaus durch Spannungsgefühle, verstärkte Trockenheit oder eine erhöhte Sensibilität gegenüber äußeren Reizen. Dermatologen analysieren die Barrierefunktion durch Messungen des transepidermalen Wasserverlusts (TEWL). „Allergiker sollten daher auf eine beruhigende Pflege setzen. Studien zeigen, dass Inhaltsstoffe wie Panthenol, Thermalwasser oder Niacinamid nachweislich entzündungshemmende Eigenschaften besitzen, welche die Hautbarriere kräftigen und Rötungen sowie Irritationen mindern“, berichtet Dr. Barbara Franz. 

Diese Stoffe helfen auch, die Hautstruktur zu verbessern und die Lipidbarriere zu stärken. Zudem ist es ratsam, das Gesicht abends gründlich zu reinigen, um Pollenrückstände zu entfernen und allergische Reaktionen zu minimieren. Bei Fragen am besten eine individuelle dermatologische Beratung in Anspruch nehmen.

Was ist Hyaluron?
Hyaluronsäure ist ein körpereigener Stoff, der vor allem in der Haut, im Bindegewebe und in den Gelenken vorkommt. Ein Gramm Hyaluronsäure kann bis zu sechs Liter Wasser speichern. Dadurch hält sie die Haut elastisch, prall und gut durchfeuchtet. Als Wirkstoff ist Hyaluronsäure ein gängiger Bestandteil vieler kosmetischer Produkte. Dabei dringt sie – je nach Molekülgröße – unterschiedlich tief in die Haut ein.

Welchen Lichtschutzfaktor wählen?
Der benötigte Lichtschutzfaktor (LSF) hängt vom Hauttyp ab. Personen mit sehr heller Haut (Hauttyp I) sollten einen LSF von 50+ verwenden, während Menschen mit mittlerer Hautfarbe (Hauttyp III) einen LSF von 20–25 wählen können. Dunklere Hauttypen (IV–VI) benötigen meist nur einen LSF von 10–20. Bei höherem UV-Index oder längerer Sonnenexposition ist jedoch ein höherer Faktor ratsam. Regelmäßiges Nachcremen gilt als wichtig, um den Sonnenschutz aufrechtzuerhalten.

OÄ Dr. Barbara Franz, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten aus Wien www.hautsachegut.at 

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